Tagebuch Hilfstransport Juni 2017 nach Iugani

Rumänienhilfe des Verein`s “ Helfende Hände e.V.“ Dekanat Viechtach

 

Rumänieneinsatz am 09 bis 17.06.2017

 

Anreise, Samstag den 09.06.2017

Verpacken der persönlichen Ausrüstung in das Fahrzeug. Zusätzlich die Lebensmittel für die Reise und den Aufenthalt. Ferner auch Lebensmittel für Kinder in den Heimen. Gegen 04:30 startete das Fahrzeug in Viechtach. Über Köckersried und Sohl wurden die letzten Helfer eingesammelt,danach wurde die kürzeste Strecke zur Autobahn gewählt. Über Passau,Wien weiter nach Budapest. Das Tagesziel Oradea in Nordrumänien sollte noch bei Tageslicht erreicht werden. .Das sind noch über 900 Km die bei der Verkehrsdichte des Reiseverkehrs zu bewältigen sind. Aber die Sicherheit geht vor, eine wichtige Aufgabe ist zu erledigen. Zwischendurch wurde bei Ybbs ein kurze Pause eingelegt. Die zweite kurze Pause, bei Monor, war für die Fahrer unbedingt notwendig. Die Verkehrslage und heiße Witterung war schon eine Belastung. Schöner Lichtblick war das Kloster Melk. Die Grenzkontrollen gingen schnell über die Bühne. Nervig waren nur die Mautgebühren, die wir fleißig zahlen dürfen, nur die anderen Länder wollen kostenfrei durch Deutschland fahren. Gegen 18:30 kamen wir Helfer in Oradea an. Übernachtung war wieder in einem Kloster der Passionsschwestern. Ein gutes Abendessen und Fachsimpeln rundete den ersten Tag ab.

 

Weiterreise, Samstag den 10.06.2017

Wecken um 05:00 Uhr. Kurzes kräftiges Frühstück brachte die Helfer auf die Beine. Bereits vor 06:00 waren die Helfer unterwegs. Nach dem Verlassen der Stadt ging es zügig in Richtung Osten zu dem Bergmassiv der Karpaten. Auf noch ruhigen Straßen ging es über Zalau, bis zur Pause in den Bergen bei Dej . Danach weiter über die Passstraßen über die Karpaten in den östlichen Bereich von Rumänien. Nach dem Erreichen des letzten Talbereiches der Moldau ging es nach Süden zu unserem Tagesziel Iugani im Gemeindebereich Mircesti. Gegen 16:30 erreichten die Helfer das Ziel. Nach der Begrüßung durch Pfarrer Marcel bezogen die Helfer ihre Unterkunft. Nach dem Gottesdienst war das Abendessen angesagt. Mit ausgiebigen Fachgesprächen endete der zweite anstrengende Tag.

 

Vorbereitung, Sontag den 11.06.2017

Wecken um 06:30. Frühstück ab 07:30. Besprechung des Tagesablaufes. Kirchbesuch mit Teilnahme an der örtlichen Erstkommunion. Danach Einladung zum gemeinsamen Mittagessen bei Petro. Fachbesprechung der letzten Einsätze und Geschehnisse der letzten Zeit. Vorbereiten des Lagerraumes. Abends Besuch der Andacht. Das Abendessen mit Josef Balteanu, Alois Fechet. Besprechung der Einzelheiten zur Verteilung der Lebensmittel.

 

Abladung, Montag den 12.06. 2017

Wecken um 06:00. Frühstück um 06:45. Einweisung der Helfer. Beginn der Abladung um 08:00 mit Unterstützung der örtlichen Helfer. Zusätzlich durch Helfer aus den Pfarreien die bei dieser Belieferung bedacht wurden. Die eigenen Helfer waren in die Aufgaben eingewiesen. Zügig konnten die Hilfsgüter in die einzelnen Lagerorte verbracht werden. Trotzdem dauerte die Maßnahme gut 3 Stunden bis die Pause gemacht werden konnte. Der LKW mußte weiter zur nächsten Beladung. Anschließend wurden die Hilfsgüter zu gleichen Teilen an die 6 Pfarreien verteilt. Diese verluden die Güter auf ihre Fahrzeuge. Gleichzeitig bereiteten ein Teil der Helfer für die Pfarreien die Versorgungspakete vor, so dass die Priester komplett mit der Ware in die Heimatgemeinden abfahren konnten. Weiter ging es mit der Zusammenstellung für weitere 3 Gemeindebereiche um Iugani. Nach der Mittagspause ging es noch zum Kinderheim nach Barticesti. Dort wurden noch Lebensmittel und Mehl übergeben. Nachmittags wurden mit der Verteilung der weiteren Lebensmittel im Gemeindebereich begonnen. Zum Tagesende war dann bereits die Reinigung eines Lageraumes möglich. Spätabends waren dann alle wieder zum Tagesende beim Essen versammelt.

 

Verteilung, Dienstag den 13.06.2017

Wecken um 06:30, Frühstück 07:30. Verladen der Lebensmittel für das Kinderheim in Roman. Klärung von offenen Fragen für die nächsten Tage. Abfahrt nach Roman. Übergabe der Lebensmittel. Die Kinder waren alle in der Schule. Weiterfahrt durch den westlichen Talbereich in die Karpaten zu einem Trinkwasser – Stausee. Das unsichere Wetter mit beginnenden Regen motivierte zum Rückzug. Zwischendurch wurde eine kurze Mittagspause eingelegt. Zurück in Iugani wurde gleich wieder das Auto beladen um zu zwei Familien abgefahren. Zwei Autos von der Sozialstation warteten schon für die Verteilung der restlichen Versorgungspakete im erweiterten Gemeindebereich. Gegen 19:00 waren dann alle von ihren Einsatztouren zurück. Neue Erfahrungen und Eindrücke. Die Empfänger der Versorgungspakete waren wieder ganz andere Personen / Familien als ein Jahr davor. Aber ohne Hilfe der Mitarbeiterinnen der Caritas Sozialstation wäre das nicht zu schaffen gewesen. Nach dem Gottesdienst und Abendessen endete der zweite anstrengende Tag.

 

Mittwoch, den 14.06.2017

Wecken um 06:30, Frühstück um 07:30. Besprechung des Tagesablaufes. Übergabe der Geräte und Verbandsstoffe an die Sozialstation. Anschließend Fahrt nach Roman ins Priesterseminar. Besichtigung des Franziskanerklosters und der Außenanlagen und des angegliederten Landwirtschaftlichen Betriebes. Es entwickelte sich ein Fachgespräch zwischen unseren Helfern und dem Betriebsleiter. Danach besichtigen wir eine Pfarrei auf einem Höhenzug. Der Ort hat ca. 8000 Einwohner und eine herrliche aber einfache Kirche. Zum Mittagessen waren wir bei einem Priester in einer kleinen Pfarrei eingeladen. Nachmittags ging es zurück nach Iugani. Kurze Zeit zum Fachsimpeln und regenerieren. Dann weiter zur Besichtigung von zwei Gärtnereien. Eine für Lavendel, Kräuter für medizinische Produkte und Sträucher. Die andere für Gemüse, Tomaten, Lauch, Zwiebel, Kartoffel. Zudem eine Fischzucht für Forellen. Nach der Abendmesse war das Abendessen angesagt. Spätabends war dann Bettruhe.

 

Donnerstag, 15.06.2017

Wecken um 06:30, Frühstück um 07:30. Besprechung des Tagesablaufes. Besuch des Gottesdienstes um 09:00 anlässlich des Festtages Fronleichnam. Es ist in Rumänien kein Kirchlicher Feiertag. Die Kirche war übervoll. Danach fuhren wir nach Gheraesti. Dort fand der Festgottesdienst und Patrozinium anlässlich Fronleichnam statt. Der Gottesdienst wurde unter freiem Himmel gefeiert. Anschließend ging die Prozession durch die Ortschaft. Die Sonne machte vielen Teilnehmern so einige Probleme. Danach wurden wir direkt vom dortigen Pfarrer zum Essen eingeladen. Anwesend war auch Herr Monsinore Fechet und Pfarrer Marcel. Auch er Bischof von Iasi nahm sich die Zeit für ein Gespräch mit uns. Am späten Nachmittag erreichten die Helfer wieder die Unterkunft in Iugani. Abends waren wir beim Bürgermeister der Gemeinde Iugani eingeladen.

 

Rückreise, Freitag den 16.06.2017

Wecken um 05:30. Verpacken der Ausrüstung um 06:00. Frühstück, Verabschiedung und Antritt der Rückreise über die Nordkarpaten. Zuerst fuhren wir auf der alten Route die wir bei der Hinfahrt genutzt hatten. Dann ging es durch landschaftlich schöne Gegenden und Naturparks. Leider auch durch Bereiche wo das Ende einer Baustelle der Anfang der nächsten war. Es hatte den Anschein als ob es eine neue Nationalparkstraße werden soll. So erreichten wir erst gegen 21:00 unser Zwischenübernachtung in Oradea. Abendessen und dann war die Nachtruhe angesagt.

 

Rückreise, Samstag den 17.06.2017

Wecken um 04:00. Ausrüstung verladen, zwischendurch Wasser für die Thermoskannen kochen. Um 04:45 waren wir schon wieder auf der Autobahn in Richtung Westen. Ein gewaltiges Gewitter mit Regen verabschiedete uns von Rumänien und begleitete uns die erste Zeit noch in Ungarn. Für die Natur war der Regen dringend notwendig. Auf noch ruhigen Straßen kamen wir gut vorwärts. Das änderte sich aber bald. Der Rückreiseverkehr von Urlauber der Pfingstferien füllte die Straßen. Durch Nutzung von Nebenstraßen konnten wir die zig Kilometer langen Staus vor den Grenzen umfahren. Nur durch kurze Pausen unterbrochen erreichten wir unser Ziel am späten Nachmittag.

 

Zusammenfassung:

Eine anstrengende Aktion die aber in Zukunft immer noch notwendig ist. Es wird sichtbar besser, aber das Leid der kranken und alten Menschen ohne soziale Absicherung ist katastrophal. Wenn auch viel in die strukturelle Verbesserung des Straßenbaues gesteckt wird, kommt in den Orten und bei den Menschen noch nicht viel an. Die Versorgung der Kinder mit Behinderungen und aus Notfällen liegt in den Händen der kirchlichen Stellen. Somit müssen wir helfen um die Selbsthilfe zu fördern.

Aber immer stärker werden uns, die Helfer des Vereins Helfende Hände des Dekanates Viechtach die Hände gebunden. Uns fehlt immer noch ein Lagerraum um gezielt Sammlungen und die Lagerung der Güter, für die Transporte durchzuführen.