Tagebuch des Transportes vom August 2018

Es ist immer schlimm wenn man das Leid vor Ort sieht. Es wird aber jährlich ein bischen besser weil die Sozialstatioen der Caritas und Klöster durch unsere Hilfe besser helfen können

 

Rumänieneinsatz ,“ Helfende Hände“ vom 15.08 bis 24.08.2018

 

15.08.2018      Fahrt nach Oradea in Rumänien

Abfahrt um 04:00 von Viechtach mit 2 Privat PKW und 7 Helfern. Vorher Verladen der Ausrüstung und zusätzlicher Hilfsgüter. Kühler Morgen auf der Fahrt. Streckenverlauf Über Deggendorf, Passau, Linz, Wien. Die Sonne geht auf und ist lange Richtungsweiser. Bis dahin ruhiger Verkehr. Richtung Ungarn, durch die unendlichen Weiten der Donauebenen und Pusta, über Budapest und Szolnok nach Oradea in Rumänien. Keine besonderen Grenzkontrollen. Zwischendurch Kurzpausen. Übernachtung in Oradea in einem Kloster. Der Regen am Abend, der schon einiges an Sturmstärke erreichte kühle merklich ab.

 

16.08.2018      Fahrt nach Butea in Rumänien.

Frühstück 05:00 Sommerzeit minus 1 Stunde für Rumänien. Stockfinster bei der Abfahrt nach Osten zum Tagesziel Butea in der Nähe von Roman. Über Umleitungen, durch Straßenbau, nach Bistrita. Durch die östlichen Karpaten, erfreulich schon ausgebaute Passstraßen weiter in Richtung Suceava. Das liegt bereits in der fruchtbaren Moldauebene. Von hier aus ging es in Richtung Süden über Roman nach Butea. Wenn auch die Straßen gegenüber den Vorjahren besser ausgebaut werden, war ein übliches vorwärtskommen wie am Vortag nicht möglich. Die Durchschnittsleistung lag bei 50 km pro Stunde. Die Sonne verabschiedete sich bei der Ankunft im Pfarrhof in Butea. Begrüßung durch Pfarrer Marcel.

 

17.08.2018      Verteilung der Hilfsgüter an Gemeinden

Frühstück nach einer erholsamen Nacht. Einweisung der Helfer. Vorbereitung der Verteilung. Den Helfern lief die Zeit weg, weil die ersten Pfarreien bereits früher zur Abholung eintrafen. „ Der Vorteil einer strafen Zeitplanung der letzten Jahre“. Innerhalb kurzer Zeit war die planmäßige Verteilung abgeschlossen. Folgende Pfarrgemeinden erhielten Waren aus der Hilfslieferung. Sana, Barsulest, Bahhonca, Farkuceni, Butea, Pfarrer Marcel war für die Helfer wieder wertvoller Dolmetscher. Die medizinischen Gerätschaften gingen nach Roman, Iasi, Iugani und Butea. Die wurden an die bestehenden Sozialstationen, Krankenhäuser und Altenheime übergeben. Nachmittags wurden 10 Familien die von der Aussenbetreuung des Klosters ausgewählt .

Eine Ordensschwester begleitete die Helfergruppe. Sie wusste wo die Not am größten war und der dringende Bedarf an Hilfsgütern und Lebensmitteln. So deckten sich die Helfer mit Lebensmitteln, Kleidung und Schuhen ein. Der Verteilerbereich war im Umkreis von 10 km von Butea.

Einen besonderen Eindruck erlebten die Helfer bei der Verteilung der Hilfsgüter. Bei den Familien die gleichen Zustände wie in den letzten Jahren. Der Verteilerbereich war aber ca. 40 km südlicher wie in den Vorjahren. Vom Elend bei älteren Einzelpersonen bis Familien mit mehreren Kindern, Alleinerziehenden. Betten auf Feldsteinen, Provisorien an allen Stellen und Ecken. Es fehlt einfach überall. Für die Kinder war der Empfang von Kleidung, Schuhen und Lebensmitteln wie ein zweites Weihnachten. Aber die Klosterschwester behielt den Überblick und die Ruhe. Nach der Rückkehr der Helfer wurde das Erlebte ausführlich besprochen.

 

18.08.2018      Weiter mit der Verteilung von Hilfsgüter.

Nach dem Frühstück ging es weiter mit der Verteilung der Hilfsgüter. Barticesti war das Ziel. Hauptanlaufpunkt und interner Verteiler war und ist immer noch das Kloster mit Schwestern. Abstecher zu einem Agrarbetrieb für Getreide. Es ist ein kleiner Betrieb mit 2000 Hektar. Die Wirtschaftlichkeit geht nach Erklärungen erst ab 5000 Hektar und größer an. Durch eigene große Lagerhallen kann er das Getreide nach der Trocknung einige Monate zwischen lagern. Dadurch wird der Ertrag geringfügig höher. Danach ging es weiter in eine Ortschaft mit überwiegender Roma und Sinti Bevölkerung. Auch hier war die Ordensschwester die richtige Person mit der Ruhe und Ausstrahlung. Ein anderer Teil begann im Rahmen „ Hilfe zur Selbsthilfe“ mit der Pflege eines kleinen Garten. Besuch am Abend einer Familie, dessen Tochter in München bei einer Wirbelsäulen OP war. Die Heilbehandlung war ein Erfolg.

 

19.08.2018      Kultur und Krankenbesuche

Vormittags Besuch des Hauptgottesdienstes in Butea. Ein volles Gotteshaus mit Kindern bis zum reifen älteren Einwohner. Der erste Sonntagsgottesdienst war bereits bis zum letzten Platz gefüllt. Nachmittags stand die Besichtigung der Pfarrkirche in Iugani und Cheraesti auf dem Plan. Besuch einer Familie“ alte Bekannte, Köchin im Pfarrhaushalt. Sie hat derzeit erhebliche Probleme mit dem Rücken und dem Hüftgelenk. Sie hat endlich nach Monaten einen Facharzttermin in Iasi bekommen. Am Abend Besprechung des Ablaufes für die nächsten Tage.

 

20.08.2018      Iasi, Audienz beim Bischof.

Gleich nach dem Frühstück machten sich die Helfer nach Iasi auf. Termin:  Audienz beim Bischof. Die gute Planung war nach dem Start gleich dahin, Ca. 70 km Stau und stehender Verkehr. Über 3 Stunden für die kurze Strecke, die als Schnellstraße ausgebaut ist. Wir besichtigten zuerst die Kathedrale. Ergreifend war die zufällige Einlage der Orgel. Angenehmer, beruhigender Klang war richtig zum entspannen und zur Meditation. Danach wurde extra eine Deutschsprachige Führung der Diözese Iasi für die bayerischen Helfer organisiert. Das Museum des Martyrer Bischof Durcovize ist immer ergreifend. Er wurde 2014 in Iasi Selig gesprochen. Leider war die alte Basikika wegen Bauarbeiten geschlossen. Der Bischof nahm sich trotzdem Zeit für die Helfer des „Verein helfende Hände“ Ein Gebet und Helfersegen beendete den ersten Teil. Alle weiteren Planungen und Besuche wurden gestrichen, da ein Vorwärtskommen nicht mehr möglich war. Die Gruppe erreichte gegen 18:30 die Ausgangsbasis Butea. Ruhepause bis 19:00 Uhr dann Abend Gottesdienst Besuch

 

21.08.2018      Verteilung Hilfsgüter in Roman bei 2 Kinderheimen.

Fahrt nach Roman zu Priester Popovice, hier hat sich für das Kinderheim vieles geändert. Die Räumlichkeiten des Hauses wurden zu klein. Es wurde Ihm ein Haus, Kloster angeboten das von Schwestern aus Malysia betrieben wurde. Zum Preis der Erhaltung und Pflege. Derzeit hat er in Roman zwei Kinderheime zu betreuen. Das Glück für ca. 70 Kinder von der Straße, die jetzt ein Dach über dem Kopf haben, zudem Essen und Schulbildung bekommen. Medizinisch versorgt werden. Die zugeteilten Hilfsgüter sind bestens angelegt. Ein weiterer Besuch war bei der Sozialstation der Caritas. Hier konnten Hilfsgüter für die stationäre Behandlung von älteren kranken Bewohnern übergeben werden. Diese Mittel erhielt der Verein „Helfende Hände“ von Angehörigen die ehemals zu pflegende Angehörige hatten. Bei der Rückfahrt wurde noch bei einer Pfarrei, die auch Hilfsgüter erhielt eine Stippvisite durchgeführt. Alles in Ordnung, aber so kann erreicht werden das alles seinen geregelten Weg geht.

 

22.08.2018      Besuch des Festgottesdienst anlässlich des Patrozinium der Pfarrkirche in Jugani

Als die Gruppe dort eingetroffen ist, waren schon ca. 1000 Gläubige versammelt. Bei Beginn des Gottesdienstes waren es deutlich mehr. Die Helfer wurden in den Bereich der Ehrengäste gewiesen. Der Festaltar bei der alten Kirche war für den Gottesdienst im Freien der Mittelpunkt. Umrahmt von ca. 40 Priestern aus der Umgebung. Bekannte Gesichter umringte die Gruppe nach dem Gottesdienst. Gut dass diese gut Deutsch sprachen bzw. als Dolmetscher fungierten. Danach wurde die Gruppe zum Essen entführt. Als Abschluß des Tages war noch ein Besuch bei einer Kaffeerösterei  die auch alte bewährte Kaffeemaschinen aus dem ganzen Umkreis  instand setzt. Somit wieder ein Kleinunternehmer der Arbeit zur Verfügung stellt.

 

23.08.2018      Rückfahrt nach Oradea

Start um 04:50 Ortszeit, Früher als geplant. In der Nacht über Targa Neamt nach Toplita, vorbei an dem Speichersee in den Bergen der noch im Dämmerlicht und Nebeldunst lag. Nach Toplita wurde eine Frühstückspause eingelegt. Bis sich die Gruppe besann waren sie mitten von einer durchziehenden Rinderherde. Beide Gruppen wunderden sich über die Begegnung. Die Hirten begrüßten uns freundlich und zogen mit ihren Tieren weiter. Sie hatten geschätzt ca. 200 Tiere oder mehr dabei. Weiter fuhren sie im Berufs und Schwerverkehr über Reghin, Targa Mures nach Turda. Die Helfer waren sichtlich froh schon so früh gestartet zu sein. Der Verkehr war zwischen den vielen LKW und deren Fahrweise schier erdrückend. Ab Turda entzerrte sich der Verkehr. Ein großer Teil ging ab nach Süden, Sibiu und Alba Iulia. Der andere Teil verteilte sich auf dem Autobahnstück in Richtung Cluj. Weiter nach Oradea, verschwanden die Autos im unendlichen langen zäh fließenden Schwerverkehr. Die Gegend entlang der Fahrstrecke war in den Flußtälern oder Ebenen sehr unterschiedlich. Von fruchtbaren Feldern, schwarzer Ackerboden bis kargen Brachwiesen. Auf den Hängen der Berge wechselte sich dichter Busch und Baumbestand und karge bewachsene, sandige  Bergwiesen ab. So erreichten die Helfer nach fast 10 Stunden reiner Fahrzeit ihr Tagesziel der ersten Etappe der Rückfahrt, Oradea

 

24.08.2018      Rückfahrt zum Ausgangspunkt Viechtach

Start um 04:30 Ortszeit mit heißem Wasser an Bord. Grenzüberschreitung wie üblich, Ausweis und Kofferraum. Langsam wurde es im Osten heller. Aber bis Budapest hatten die Gruppe mit schlechten Straßen, Schlaglöcher und Nachtbaustellen zu tun. Kurz vor Budapest standen die Helfer wieder im Schwerverkehr eingekeilt. Da blieb nur die Gelassenheit sich zwischen den LKW durch den Stau zu schieben. Plötzlich war die Straße frei, und es war ein zügiges Vorwärtskommen bis zum nächsten Stau. Grenzübergang nach Österreich kein Problem den weit vorher entdeckten wir ein kleines Schild „PKW und LKW kleiner 3,5 Tonnen. Die Fahrzeuge wurden einfach durch gelassen. Somit ein ca. 10 km langen Stau umfahren. Bei der einreise in die BRD ein ca. 15 km lange Stau. Aber auch hier durch Zufall eine Nebenstrecke. So waren die Helfer gegen 17:00 Uhr wieder im Landkreis Regen angekommen. Nach Meinung der Helfergruppe  bis Dato der härteste Einsatz. Das einsatzgebiet hatte sich nur ca. 40 km nach Süden bewegt. Die Zustände fürchterlich. Aber die Hilfsgüter, die viele Spender zur Verfügung stellten, wurde bedarfsgerecht verteilt.

An dieser Stelle nochmals vielen herzlich Dank für alle Sach- und Geldspenden damit wir vor Ort helfen konnten.